Stell dir vor, jemand macht dir ein Geschenk. Die Person schenkt dir etwas, was vielleicht sogar wertvoll ist. So wie Mr. Big mir neulich einen Ring geschenkt hat. Es kann aber natürlich auch etwas anderes sein. Und nun stelle dir weiter vor, dass du weißt, dass diese Person dir das Geschenk macht, weil sie dich toll findet. Vielleicht ist diese Person in dich verliebt, vielleicht will sie dich beeindrucken und erhofft sich dann dadurch etwas von dir. Auf jeden Fall sind bei der anderen Person Gefühle im Spiel. Bei dir aber nicht. Nimmst du das Geschenk an?
Ein Geschenk und viele Aspekte
Ich selbst finde die Frage überhaupt nicht einfach zu beantworten. Denn es gibt einige Dinge, die hier reinspielen:
Das eigene Gewissen:
Man kann sich fragen: „Hab ich das Geschenk wirklich verdient?“ Wenn man zu dem Schluss kommt, dass man es nicht hat, dann kommt man in einem Gewissenskonflikt. Das schlechte Gewissen meldet sich und sagt: Du machst hier gerade etwas falsch. Damit fühlen wir uns selbst unwohl.
Die Gefühle des Schenkers:
Derjenige, der dich beschenkt, hat natürlich auch Gefühle. Selbst ein Mann. 😉 Nimmt man das Geschenk nicht an oder gibt man es zurück, kann das die Gefühle des Schenkers verletzten. Auf der anderen Seite können die Gefühle aber auch verletzt werden, wenn man das Geschenk annimmt und damit vielleicht Hoffnungen schürt, die es gar nicht geben sollte. Besonders schlimm können beide Fällen sein, wenn es um ein Geschenk geht, das für den Schenker teuer ist…zum Beispiel wenn er etwas gekauft hat, was eigentlich über seinen eigenen finanziellen Verhältnissen oder über seinen üblichen Ausgaben liegt.
Die Aussage des Geschenks:
Es ist auch die Frage, welchen Zweck mit dem Geschenk verbunden ist. Will der Schenker nur eine Freude machen? Will er den Beschenkten „kaufen“? Oder hat das Geschenk eine emotionale Bedeutung – zum Beispiel, wenn die Annahme des Geschenkes so verstanden wird, dass man nun „zusammen“ ist. Das ist glaube ich ein Faktor, der öfters eine Rolle spielt, wenn wir Mädels einem Kerl ein Geschenk machen.
So kannst du mit ungewollten Geschenken umgehen
Sicherlich können das noch weitere Aspekte ein Rolle spielen. Das Thema „Geschenke“ ist etwas, woran eine Beziehungspsychologe (gibt es den überhaupt als Beruf? 😀 ) seine wahre Freude hätte. Doch was soll man denn nun machen? Nimmt man das Geschenk an oder weist man es zurück?
Es gibt sicherlich die Art von Menschen, die überhaupt kein Problem damit haben, ein Geschenk anzunehmen…egal was die Intention dahinter ist. Sie sagen sich einfach: „Hey, da will mir jemand was schenken, warum soll ich es dann ablehnen? Wenn ich es gebrauchen kann, ist doch super.“ Dahinter steckt wahrscheinlich der Gedanke, dass man das Geschenk auch verdient hat. Schließlich hat das der Schenker ja bereits entschieden, ansonsten hätte er es ja nicht gekauft. Also her damit.
Für jeden ist das aber nichts, wir ticken halt nicht alle gleich. Wenn du Gewissensbisse damit hast, dass dir jemand etwas schenkt, dann hilft, glaube ich, ich immer eins tun: Nachfragen. Wieso möchte der andere mir etwas schenken? Was ist der Grund. Das kann man zum Beispiel mit Fragesätzen wie „Wie komme ich denn dazu?“ oder „Womit habe ich mir das Geschenk denn verdient?“ herausfinden. Das finde ich schöner als ein „Warum“, was den anderen in eine Rechtfertigung bringt und führt hoffentlich schneller zur Intention, die der Schenker hat. Kommt die nach der ersten Antwort immer noch nicht klar raus, kann man natürlich noch weiter nachfragen.
Hat man aber auch nach Nachfragen immer noch das Gefühl, dass der Schenker nicht mit der Sprache rausrückt, würde ich das Geschenk auch mit dieser Begründung ablehnen – indem man offen sagt, dass man nicht nachvollziehen kann, wofür man das Geschenk erhält und es deswegen auch nicht annehmen kann. Vielleicht verletzt man damit trotzdem die Gefühle des Schenkers, aber wenigstens hat man dann eine Erklärung dazu genannt und es nicht einfach grundlos abgelehnt. Das würde sich für den Schenker sicherlich noch schlimmer anfühlen.
Und selbst?
Ich selbst habe den Ring von Mr. Big ja auch angenommen. Ich tat mich ebenfalls schwer damit…und mein Zögern hat mich dann schließlich auch zu diesem Artikel gebracht. Ich habe den Ring aber angenommen, weil ich der Meinung bin, dass Big mir damit für die schöne Zeit, die wir miteinander hatten, danken wollte. Es war kein Geschenk aus Liebe. Hundertprozentig wissen kann ich es natürlich nicht, doch ich empfinde es als ein Geschenk aus der Wertschätzung heraus und nicht als aus der Liebe. Darüber hinaus weiß ich, dass Big Geld hat – und der Ring ist nichts, womit Big über seine finanziellen Verhältnisse gegangen wäre. Vielleicht wollte er mir auch zeigen, was er mir als Mann alles bieten könnte. Doch am Ende komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass ich Big in unseren Treffen auch etwas gegeben habe. Nämlich eine schöne Zeit. Und dass ich damit das Geschenk auch annehmen durfte.
PS: Natürlich interessiert es mich jetzt auch, wie du über das Thema denkst. Sag es mir gerne hier als Kommentar oder schaue auf der Startseite rechts auf die Umfrage (bzw. bei Smartphone oder Tablett auf der Startseite einfach nach unten Scrollen, bis die Umfrage kommt). Ich freue mich, wenn du daran teilnimmst. 🙂
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