Die Macht der Meinung anderer – oder: Wie wichtig Selbstliebe für das Selbstbewusstsein ist

Selbstliebe

Selbstbewusstsein und Selbstliebe sind eine mächtige Waffe. Hast du sie, dann fühlst du dich gut, traust dir Sachen zu, vor denen anderen zurückschrecken würden und du steckst Kritik von anderen leichter weg. Hast du sie hingegen nicht, dann geht es dir wahrscheinlich öfters wie Jana, über die ich in meinem letzten Blog-Artikel geschrieben habe. Sie wurden wegen ihres Körpers kritisiert und fühlte sich dann mies. Ich glaube, mit mehr Selbstliebe hätte sie das leichter weggesteckt.

Bodyshaming ist Mobbing

Ich denke, jeder von uns hat schon mal Bodyshaming betrieben. Wie leicht geht es uns über die Lippen, dass jemand bescheuert aussieht, künstlich, zu fett, zu dünn, sich merkwürdig anzieht oder was auch immer. Jeder lästert mal, ich auch. Meistens passiert das unter Freunden hinter vorgehaltener Hand. Toll ist das sicher nicht, aber menschlich, denke ich. Wir vergleichen uns ständig und bewerten uns. Anscheinend gehört das zu unserer Natur.

Sagt man das aber öffentlich, insbesondere so, dass die Person, um die es geht, das auch noch mitbekommt, ist das eine andere Nummer. Dann sind wir beim Bodyshaming, also beim Diskriminieren einer Person aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbilds. Und besonders schlimm ist das, wenn solche Äußerungen von Personen kommen, die uns wichtig sind. Vielleicht von Freunden, Kollegen oder – wie bei Jana – von einem Date.

Wie wichtig Selbstliebe ist

Kritisiert wird wahrscheinlich niemand gerne. Wir Menschen hassen es in der Regel, mit unseren Fehlern konfrontiert zu werden. Davon kann ich auch ein Lied singen. 😀 Darum hat niemand Spaß daran, zu hören, was andere am eigenen Körper nicht toll finden. Wir können auch gar nicht beeinflussen, wie andere uns bewerten. Die Geschmäcker sind so unterschiedlich. Der eine findet dich toll, der andere findet dich doof. Wir werden es auch nie hinbekommen, dass wir jedem gefallen. Das geht einfach nicht.

Was wir aber beeinflussen können, ist, wie wir mit dieser Kritik umgehen. Hören wir auf die Person, die uns doof findet oder auf die, die uns toll findet? Ich bin fest davon überzeugt, dass das davon abhängig ist, wie wir uns selbst sehen. Ich nehme mich als Beispiel: Ich finde meinen Hintern echt toll. Ich mag ihn. Okay, jetzt klingt es vielleicht arrogant: Ich liebe ihn. 😀 :p Ist er perfekt? Nein. Habe ich schon Mädels gesehen, von denen ich meine, dass sie einen hübscheren Hintern haben? Oh ja! Trotzdem mag ich meinen. Und wenn mir nun jemand sagen würde, er sei zu dick oder zu klein oder zu flach oder was auch immer – dann mag das seine Meinung sein. Aber nicht meine.

Das ist es, was ich mit Selbstliebe meine. Sich und seinen Körper zu lieben. Und damit meine ich nicht, alles an sich toll finden zu müssen. Ich finde auch nicht alles an mir toll. Keineswegs. 😀 Aber ich bin mit mir zufrieden, kenne meine Stärken und versuche, sie zu betonen. Und ich glaube auch, dass jede Frau an ihrem Körper Dinge finden kann, die sie toll findet.

Aus Selbstliebe wird Selbstbewusstsein

Das Beste an der Selbstliebe ist aber, dass sie zu Selbstbewusstsein wird. Kannst du Dinge an deinen Körper wirklich von Herzen lieben, dann bist du auch in der Lage, das anderen zu zeigen. So registrieren sie dein Selbstbewusstsein. Und auf der anderen Seite nimmst du dir Kritik viel weniger zu Herzen. Weil du anderer Meinung bist. Stell dir vor, du isst für dein Leben gerne Schokoladentorte. Andere Menschen, die viel lieber Erdbeertorte essen, werden dir sagen, dass Schokolade nicht so lecker, so schön rot und so wunderbar fruchtig wie Erdbeere ist. Okay, das ist deren Meinung. Aber wirst du deswegen aufhören, Schokolade zu lieben oder plötzlich anfangen, lieber Erdbeertorte zu essen? Sicher nicht. Also: Wenn dir jemand sagt, dass deine Oberweite zu klein ist, dann hab auch da die Selbstliebe und damit das Selbstbewusstsein zu sagen, dass du das aber anders siehst.

Wie lerne ich Selbstliebe?

Bei dieser Frage denke ich wieder an Jana. Sie sieht bei ihrem Körper Schwächen – und wenn jemand dann diese Schwächen anspricht, dann trifft sie das. Weil in ihrem Verständnis genauso diese Schwächen auch da sind. Aber kann man Selbstliebe lernen? Kann man lernen, zu lieben? Ich weiß nicht, ich tue mich da total schwer. In meinem Verständnis „lernt“ man nicht zu lieben, Liebe entsteht einfach. Da muss ich nichts für tun, sie passiert. 😀

Ich hab auch nicht gelernt, meinen Hintern zu lieben. Mir ist irgendwann aufgefallen, wie gut er mir gefällt und dann habe ich angefangen, ihn entsprechend zu verpacken. Enge Jeans, Hot Pants, schöne Slips…Dinge, die ihn betonen und in denen ich finde, dass er toll aussieht. Und komischerweise habe ich dann auch die Bestätigung von anderen bekommen. Von ganz allein. Darum denke ich, dass man gut mit Selbstliebe anfangen kann, in dem man sich selbst betrachtet und sich nur auf die Dinge konzentriert, die man an sich mag. Und wenn es „nur“ Kleinigkeiten sind. „Meine Lippen sind schön.“ Dann betone sie mit Lippenstift. „Meine Nase finde ich niedlich.“ Wie wäre es dann mit einer Brille, so dass sie anderen mehr auffällt – selbst wenn nur Fensterglas als Gläser in der Brille sind.

Und was ist mit den Sachen, die einem nicht gefallen? Vielleicht kannst du sie ändern, wenn du es wirklich willst. Also WIRKLICH willst. Es gibt diese Menschen, die z. B. unheimlich dick waren und dann durch viel Sport und die richtige Ernährung sehr definiert wurde. Das geht, es erfordert halt Willen. Aber klar gibt es Dinge, die sich nicht einfach so ändern lassen…zum Beispiel, wenn man ungleich große Brüste hat. Da hilft eine Schönheits-OP, nur muss man sich auch die erst einmal leisten können. Doch in so einem Fall ist wieder die Frage, ob es nicht andere Dinge gibt, die ich dafür betonen kann, so dass der Makel nicht mehr so ins Gewicht fällt. Vor allem auch in der eigenen Wahrnehmung. Denn wenn ich z. B. einen tollen Bauch und nicht so schöne Brüste habe, kann ich das vielleicht nicht einfach so ändern. Doch ob ich den tollen Bauch jetzt besser finde als die nicht so schönen Brüste oder eben andersherum, das liegt wieder an mir selbst.

Ich weiß, dass „liebe dich selbst“ zu rufen, kein Allheilmittel ist, auch nicht für Jana. Aber ich glaube daran, dass man die eigene Sichtweise auf sich beeinflussen kann. Dass man das Schöne an sich sehen kann, wenn man denn will. Dass man das Schöne betonen kann. Und dass man dann auch selbst merkt, dass es Dinge an einem gibt, die man selbst lieben kann…und die auch für andere „liebenswürdig“ sind. So entsteht Selbstliebe und Selbstbewusstsein und die eigenen Makel sind dann vielleicht nicht weg, aber dafür eben auch nicht mehr ganz so schlimm. Und so glaube ich ganz fest daran: Selbstliebe, das kannst auch du. 🙂

Passend zum Thema findest du auf meiner Blog-Startseite auch wieder eine Umfrage zum Thema Selbstliebe (rechts in der Navi mit Notbeook/PC oder einfach nach unten scrollen mit Tablet/Smartphone). Würde mich freuen, wenn du daran teilnimmst. 🙂

PS: Für mehr Bilder, Diskussionen und anderen Kram schau gerne auf meiner Instagram- und Facebook-Seite vorbei. 😀

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