Beste Freunde des Partners – deine Verbündete oder deine größten Feinde?

Theorie

Hast du es auch schon einmal erlebt, dass du einen neuen Partner oder eine neue Partnerin gefunden hast…und dann war da noch diese andere Person? Die beste Freundin oder der beste Freund? Ich habe schon ein paar Mal aus dem Freundes- und Bekanntenkreis gehört, wie das für Stress sorgte. Und jetzt wurde ich selbst damit konfrontiert: Meine Freund Andre hat eine beste Freundin: Nadine. Sie sieht gut aus und beide verstehen sich – logisch – wunderbar. Ist das für meine Beziehung zu Andre jetzt gut oder schlecht? Und wie sind solche besten Freundschaften zum anderen Geschlecht überhaupt zu sehen? Sind beste Freunde deine Verbündete oder Feinde? Ich hab da einige Theorien für dich zusammengestellt.

Alles nur eine Frage der Eifersucht?

Jede Theorie, die ich gleich zeige, hat einen etwas anderen Ansatz, um zu dem Schluss zukommen, ob eine Freundschaft zwischen Mann und Frau nun gefährlich für eine Beziehung sein kann oder nicht. Keine geht aber auf den Punkt „Eifersucht“ ein. Ich denke, jeder und jede von uns hat ein Gefühl dafür, wann der Partner oder die Partnerin ein Verhalten zeigt, das verdächtig ist. Und die Eifersucht bestimmt mit, ab wann wir ein Verhalten als verdächtig empfinden. Bist du sehr eifersüchtig, kommt dir wahrscheinlich schon die normalste Freundschaft deines Partners verdächtig vor. Ich selbst würde mich als nicht sehr eifersüchtig beschreiben, aber frei davon bin ich auch nicht. Die Freundschaft zwischen Nadine und Andre hat bei mir nach dem ersten Treffen nicht für Begeisterung gesorgt…aber ich kann gerade noch nicht so richtig sagen, ob es Eifersucht ist, oder ob ich einfach mit Nadine als Mensch noch nicht warm geworden bin.

Nun aber genug von mir herum gequatscht, wir wollen herausfinden, wie das nun wirklich ist, wenn Männer und Frauen befreundet sind. 😉 Vorhang auf für die Theorie:

Die Stressfaktor-Theorie

Nach dieser Theorie gilt es zu messen, wie viel Stress eine Freundschaft verursacht. Der Gedanke ist: Beste Freunde sind ein Teil des Leben deines Partners. Auf freundschaftlicher Ebene. Sie nehmen an Festen und Feiern teil, man trifft sich privat, es gibt Telefonate usw. Wie jeden Freund oder jede Freundin wirst du die Person kennenlernen und sie mehr oder weniger mögen. Alles normal. Ein Alarmzeichen ist es, wenn seine beste Freundin bzw. ihr bester Freund ständig Thema in der Beziehung sind und damit für Stress sorgen. Zieht dein Partner zum Beispiel Vergleiche zu dir und der besten Freundin/dem besten Freund? Darfst du nicht bei Gesprächen dabei sein? So etwas wird in dieser Theorie als Problem angesehen und als Hinweis darauf verstanden, dass da mehr als Freundschaft sein könnte.

Die Leiter-Theorie

Laut dieser Theorie hat eine Frau gedanklich zwei Leitern. Auf der einen befinden sich Männer, mit denen sie sich eine sexuelle Beziehung vorstellen kann. Je höher die Männer auf der Sprosse stehen, umso größer ist ihr Wunsch danach. Auf der zweiten Leiter befinden sich Männern, mit denen sie sich das nicht vorstellen kann. Selbst wenn diese Männer ganz oben auf der Sprosse dieser Leiter stehen, wird die Beziehung höchstwahrscheinlich freundschaftlich bzw. rein platonisch bleiben.

Männer hingegen haben nur eine Leiter. Die Frauen, die oben auf der Sprosse stehen, mit denen möchte er auch Sex haben. Demnach stehen beste Freundinnen auch oben auf der Leiter – da es ja nur die eine gibt. Je weiter unten auf der Leiter die Freundinnen stehen, umso weniger groß ist der Wunsch nach Sex.

Die „Mann und Frau können nicht nur befreundet sein“-Theorie

Der Name sagt eigentlich schon alles. Es kann zwischen Männern und Frauen keine Freundschaft geben. Punkt. Denn es gibt (fast) immer eine sexuelle Anziehung. Dies geht auf eine Studie zur Freundschaft zwischen Männer und Frauen unter Studenten zurück. Laut diese Studie zeigt sich schon im Schulalter, dass Frauen hochwertigere Freundschaften pflegen. Das liege daran, dass sie sich sehr öffnen, auf Gefühle und Bedürfnisse reagieren. Mehr als es Männer tun. Das ändere sich auch im Erwachsenenalter nicht mehr. Aus diesem Grund kam die Studie zu dem Ergebnis, dass Männer Freundschaften zu Frauen mehr zu schätzen wissen, Frauen die Freundschaft zu einem Mann hingegen aber etwas weniger erfüllend empfinden.

Weiter fand die Studie heraus, dass die Freundschaften selten von sexueller Anziehung gelöst waren. Zwei von drei Freundschaften endeten im Bett. Frauen erhofften sich daraus übrigens meistens eine Beziehung, während die Männer eher den Sex zu schätzen wussten. Tatsächlich mehr hätte sich nur aus etwa jedem fünften Techtelmechtel entwickelt. Interessant aber: Bei Freundschaften, bei denen der Sex aufhörte, hatten 80 % dennoch eine so tiefe Freundschaft entwickelt, dass sie platonisch fortbestand. Rund die Hälfte dieser platonischen Freundschaften empfanden die Freundschaft nach dem Sex sogar als genauso nah wie vorher, wenn nicht sogar noch näher. Aber: In einer anderen Studie empfanden 88 % gemischte Freundespaare eine Attraktivität des Freundes/der Freundin bzw. das sich hingezogen fühlen zur Freundin/zum Freund als Ballast, wobei hier die Frauen deutlich mehr Probleme mit einer sexuellen Anziehungskraft äußerten als die Männer.

Die Zeit-Theorie

Diese Theorie ist recht einfach. Sie geht davon aus, dass Freundschaften, die schon lange bestehen, für eine Beziehung wenig problematisch sind. Beispiel: Du lernst einen Mann kennen. Er hat eine beste Freundin, seit Jahren. Sie kennen sich gut, sind vertraut. Sie teilen vielleicht Dinge, die du mit ihm nicht teilen kannst, da du nicht dabei warst…also dieses typischen „Weißt du noch, damals, als du (blablabla)…“-Geschichten. Und: Sie kennt von ihm Vorlieben, die du vielleicht erst noch herausfinden musst oder die sonst eigentlich nur du kennst, wie zum Beispiel: „Er mag keine Meeresfrüchte.“ oder „Er hasst es, wenn jemand ständig mit dem Kuli klickt.“ Sowas kann belastend sein. Aber: Wenn dein Partner und seine Freundin sich tatsächlich hätten durch die Laken wälzen wollen, hätten sie früher schon viel Zeit dazu gehabt. Oder haben es getan…und es ist eben nicht mehr draus geworden. Eine beste Freundin, die er hingegen neu kennenlernt…mit der hatte er nicht die Gelegenheit, will sie aber vielleicht haben. Darum sind alte Freundschaften weniger gefährlich, bei neuen Freundschaften ist hingegen eher Ohren spitzen angesagt.

Meine Gedanken

Das waren die Theorien und nun will ich gerne auch meine Gedanken dazu schreiben.
Stressfaktor-Theorie: Diese Theorie finde ich so…naja. Denn mal ganz ehrlich…wenn ich mich mit meiner besten Freundin unterhalte, dann will ich definitiv auch nicht, dass mein Freund da alles mitbekommt. 😀 Ich finde, dass der/die Partner/in nicht die einzige Vertrauensperson im Leben ist. Da gibt es noch beste Freunde…oder Eltern und Geschwister zum Beispiel. Mit meiner Freundin quatsche ich über Dinge, die mein Freund nicht mitbekommen muss. Zum Beispiel über ihn. 😉 Oder ich möchte über Privates von ihr reden, das nicht für seine Ohren bestimmt ist. Bei den Vergleichen dagegen bin ich schon eher dabei. Würde ich ständig mit der besten Freundin verglichen werden, würde ich ihm auch sagen, dass er dann doch zu ihr gehen soll, wenn sie so toll ist. 😀 BTW: Andre hat mich bisher nicht einmal mit Nadine vergleichen.

Leiter-Theorie: Hm…ja. Also bei Frauen würde ich zustimmen, dass es da total gute männliche Freunde geben kann, mit denen man nie ins Bett will. Doch haben Männer wirklich nur die „eine“ Leiter? Gibt es also keinen Mann, der eine echt gute Freundin hat, die er nicht attraktiv findet? Kann ich mir jetzt auch nur schwer vorstellen, oder? Also, wenn diese Theorie stimmen würde, wäre jede gute Freundin brandgefährlich für die Beziehung. BTW: Nadine steht auf Andres Leiter recht weit oben…da bin ich mir sicher.

Die „Mann und Frau können nicht befreundet sein“-Theorie: Spannend. 😀 Ich finde, man könnte es so deuten: Der beste Freund einer Frau ist für die Beziehung gefährlicher als die beste Freundin eines Mannes, da Frauen zu Männern eine weniger tiefe Freundschaft pflegen. Es könnte also eher an seiner Attraktivität liegen, dass sie befreundet sind. Männer hingegen empfinden die Freundschaft zu einer Frau als Gewinn und können mit ihrer Attraktivität scheinbar besser umgehen. Aber: Sexuelle Spannung liegt halt trotzdem in beiden Konstellationen vor, immerhin in zwei von drei Fällen ging es sogar ins Bett. Für die Freundschaft spricht aber wieder, dass sie in vielen Fällen auch nach dem Sex noch platonisch fortbestand…teilweise dann sogar noch tiefergehend war. BTW: Ich kann mir vorstellen, dass zwischen Andre und Nadine mal was lief…doch dieser Theorie nach können sie deswegen nun auch eben einfach nur gut befreundet sein.

Bei der „Zeit-Theorie“ würde ich zustimmen. Ich finde, es ist echt so. Hat der Kerl oder sie eine Freundin oder einen Freund, den er/sie seit Jahren kennt…vielleicht schon seit Schulzeiten, dann haben sie es wahrscheinlich eh schon einmal getrieben, wenn eine sexuelle Anziehung da war. Also hat es bei den beiden nicht gefunkt…und sollten sie nicht im Bett gewesen sein, ist es wohl wirklich nur Freundschaft. Da kann man glaube ich eher entspannt sein. BTW: Nadine und Andre kennen sich bereits seit Jahren…ich glaube…so vier, fünf? Spricht dann wieder mehr dafür, dass alles gut ist.

So viel zur Theorie, jetzt sind Meinungen gefragt. Nämlich deine. 😀 Was denkst du über die verschiedenen Theorien? Ist da was dran? Und wie stehst du zu Freundschaften zwischen Mann und Frau? Hast du selbst eine oder damit Erfahrungen gesammelt? Schreib es mir doch gerne in die Kommentare. 🙂 Und wie immer freue ich mich, wenn du an meiner Umfrage auf der Blog-Startseite teilnimmst. Die Umfrage findest du rechts in der Sidebar (Notebook/PC) bzw. indem du einfach runter scrollst, bis sie auftaucht (Handy/Smartphone). Diesmal kannst du übrigens bis zu drei Stimmen in der Umfrage abgeben. 🙂

Auch interessant: Wie viel Einfluss dürfen beste Freunde auf deine Beziehung haben?

PS: Für mehr Bilder, Diskussionen und anderen Kram schau gerne auf meiner Instagram- und Facebook-Seite vorbei. 😀

6 Kommentare

  1. Danke für das zusammentragen dieser spannenden Theorien. Ich finde es sehr interessant, diese verschiedenen Betrachtungsweisen zu lesen.

    Ich glaube, dass jeder Fall individuell betrachtet werden kann. Dafür können diese Theorien sehr hilfreich sein.

    Ich persönlich date zur Zeit jemanden den ich schön länger kenne. Seit kurzem läuft etwas zwischen uns. Seine beste Freundin (und ehemalige Partnerin) und gewisserweise Business-Partnerin kenne ich noch länger als ihn. Eher flüchtig, aber genügend um schon vor längerem festgestellt zu haben, das ich mit einigen ihrer Charakterzüge nicht zurecht komme.

    Nun ist sie präsenter in meinem Leben denn je. Trotz der Vergangenheit der beiden, mache ich mir keine Sorgen, dass da nochmal etwas laufen könnte. In diesem Fall glaube ich also, das Männer und Frauen sehr wohl befreundet sein können. Das hat vor allem etwas mit dem Gefühl zu tun, was der Mann, den ich Date, mir vermittelt und die offene Kommunikation, die wir über das Thema führen. Und er auch ganz offen über die Schwierigkeiten spricht, die auch er mit ihr manchmal hat.

    Auch die Zeit Theorie spielt hier mit rein, da ihre Beziehung schon einige Jahre zurückliegt.

    Was allerdings schwierig ist, ist die Ablehnung von der besten Freundin mir gegenüber. Ohne dass ich irgendetwas getan habe und das obwohl wir uns kennen und zuvor nie ein Problem miteinander hatten. Da ist eine Eifersucht von ihr und eine Angst, er könnte ihn als besten Freund verlieren, und dass, obwohl ich von Anfang an versucht habe, ihr offen gegenüber zu treten, um ihr zu vermitteln, dass ich ihre Freundschaft absolut akzeptiere.

    Dieses Gefühl der Akzeptanz ist allerdings schwierig aufrecht zu halten, wenn SIE wiederum mein Verhältnis zu ihrem besten Freund nicht akzeptiert.

    Demnach schleicht sich die sogenannte Stress-Faktor Theorie gerade etwas ein. Und das ist für mich nun der Punkt, den ich aufmerksam und bewusst beobachten werde und muss, um zu schauen wie es weiter gehen kann. Denn eine dauerhafte Belastung unseres Verhältnisses / unserer potentiellen Beziehung dieser Art, möchte ich nicht tragen/ mir nicht antun.

    Aus gutem Grund habe ich schon vor längerem eine Grenze zu dieser Person und ihrem toxischen Verhalten gezogen.

    • Lisa@liebestollblog

      Hi Effi,

      danke für deinen tollen Kommentar.

      Ich kann dich total gut verstehen. Genau die gleiche frustrierende Erfahrung musste ich mit Andres bester Freundin Nadine auch machen. Ich fand auch, dass sie von Anfang an komisch zu mir war – und sie kannte mich ja noch nicht einmal. So hatte ich das Gefühl, nicht wirklich eine Chance bei ihr zu haben…dabei war es mein Wunsch, sie auch zu meiner Freundin zu machen.

      Es kann natürlich sein, dass Nadine denkt, sie könnte ihren guten Freund an mich verlieren. Doch eigentlich denke ich auch, dass sich beide lange genug kennen sollten – und damit sie auch ihn – um ihn einschätzen zu können, ob er Hals über Kopf seine Freunde vergisst, wenn er jemand neues hat oder nicht. Ich finde, Andre ist nicht solch ein Typ. Und er hat bis heute guten Kontakt zu seinen Freunden…den ich ihm auch nie verbieten würde.

      Schwierig alles…

      Liebe Grüße
      Lisa 🙂

  2. Das sind interessante Ansichtsweise! Danke dafür!

    Mein Freund vergleicht mich mit Caroline. Sie erzählt so lustig, auch die traurigsten Geschichten. Er scheint sie zu verstehen: Sie ist depressiv, die Arme. Wobei er sich um mein Geheule nicht schert – vielleicht, weil ich es nicht so witzig wie sie erzähle.

    Das, was mich am meisten stört: Er verteidigt seine besten Freunde andauernd, wenn ich einen Kommentar mache.

    Da frage ich mich: Warum ist er nicht mit ihnen zusammen, sondern mit mir? – Das würde gegen Deine Leiter-Theorie sprechen, und auch sonst versichert er mir, dass er nicht im Leben darauf kommen würde mit Caroline… Die wäre gar nicht sein Typ.

    Ein Ex von mir hat mir „ist gar nicht mein Typ“ allerdings auch versichert. Damals wusste ich nicht, dass er vorher, währenddessen und vor allem nach unserer Beziehung mit ihr eine Affaire hatte.

    Selbstbewusstsein bis ins Unendliche steigern, Ladies, und beste Freunde können uns das Leben nicht mies machen!

    • Lisa@liebestollblog

      Ja, beste Freunde des Partners können einem das Leben schwer machen. Weil sie für den Partner so wichtige Menschen sind…oder auch alleine schon aus dem Grund, dass „vor“ einem da waren und dann meinen, einen Anspruch auf den Partner zu haben oder mitreden zu müssen. Sowas kann echt anstrengend sein.
      So im Nachgang muss ich auch echt sagen, dass mir das gezeigt hat, wie wichtig es ist, dass der Partner zu einem steht. Ich kann nicht immer an allem Schuld sein. Und die Freunde können nicht immer im Recht sein. Da stimmt dann was nicht.
      Und ja…dieses „stehe nicht auf sie“…kann stimmen…oder soll dich einfach nur beruhigen. Who knows? 😉

  3. Woher nimmst du alle deine Weisheiten? Hast du Psychoanalyse studiert? Der Quatsch mit der einen Leiter bei Männern….echt, bist du ein Mann oder woher willst du das wissen

    • Lisa@liebestollblog

      Zum Glück bin ich kein Mann…nein. 😀 😀 Ich studiere auch nicht Psychologie…obwohl das bestimmt spannend wäre.
      Bei diesen und bei vielen anderen Artikel recherchiere ich einfach im Vorfeld mit dieser sagenhaften Anwendung „Google“. Und was ich brauchbar und interessant finde, lasse ich dann auch in meine Texte einfließen.

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