Wenn Schmerz zu Lust wird

lust schmerz

Es ist sicher nicht für jeden etwas, doch andererseits wiederum für mehr, als man zunächst denkt: Schmerz und Sex. Oder besser gesagt: Schmerz und Lust. Im ersten Moment meint man vielleicht, dass dies zwei Dinge sind, die sich grundsätzlich ausschließen…sogar das Gegenteil voneinander sind. Aber irgendwie gehört beides anscheinend doch zusammen…oder kann zusammen gehören. Wer denkt, dass Schmerz beim Sex nur etwas für Fetisch-Leute sein muss, wird nach diesen Artikel hoffentlich anders darüber denken. 🙂

Schmerz und Lust – das passt nicht zusammen. Oder?

Wer an Schmerz denkt, der verbindet damit in der Regel nichts angenehmes. Klingt logisch, denn Schmerz kennen wir von Kindesbeinen an in Verbindung mit Verletzungen, Unfällen, Krankheiten oder auch Gewalt. Das alles ist sicherlich nichts, was wir uns freiwillig aussetzen würden. Lust und Sex…das hingegen sind bei den meisten Menschen sehr positiv belegte Wörter, die mit Freude, Spaß, Genuss und Vergnügen in Verbindung stehen. Schmerz und Lust klingen daher total gegensätzlich.

Trotzdem gibt es aber Menschen, für die das zusammengehört. Da denkt man dann schnell an Begriffe wie Fetisch, Sado-Maso oder BDSM. Sicherlich kommt es auch daher. Doch ich weiß nicht, wie es dir geht…aber diese Begriffe können schnell abschreckend wirken. Bilder, wie eine Domina die mit ihrer Peitsche auf einen Mann einschlägt, der eine Latex-Gasmaske auf dem Kopf trägt, blitzen da bei mir auf. Das ist sicherlich ziemlich klischeehaft…aber vielleicht bin ich da ja nicht ganz alleine. Und der nächste Gedanke ist dann: Also für mich und meinen Freund/meine Freundin…sowas bei uns zu Hause im Bett? Geht gar nicht! Und so schnell ist die Chance auf eine neue Erfahrung dann leider dahin.

Dass es auch anders aussehen kann, nämlich tatsächlich nach Lust und Spaß, hat für viele Frauen (und vielleicht ja auch ein paar Männern 😉 ) „50 Shades Of Grey“ gezeigt. Jede Frau, die die Reihe (oder ein Buch davon) gelesen hat, wird wohl zumindest mal einen Gedanken daran verloren haben, wie es wohl wäre, Sex mit so einem „Mr. Grey“ zu haben. 😉 Bei mir war es zumindest so. 😀

Darum schließen sich Lust und Schmerz nicht aus

Doch von „50 Shades Of Grey“, das für viele dann eben doch nur eine Geschichte und damit eine Fantasie ist, mal abgesehen – wieso sollten Lust und Schmerz überhaupt zusammen funktionieren können? Zwei Möglichkeiten sind hier insbesondere zu nennen:

Dominanz
Die bist ein Mensch, der es liebt, dominiert zu werden. Du magst es, dich einem starken Mann zu unterwerfen und ihm die Kontrolle über dich zu überlassen. Schmerz kann hierbei genau das Instrument sein, das für dich diese Unterwerfung ausdrückt. In diesem Fall steht also weniger der Schmerz als Lustfaktor im Vordergrund, sondern die Macht und Dominanz des Partners ist das, was deine Lust erregt. Der Schmerz ist hier Mittel zum Zweck.

Lustschmerz
Es gibt aber auch den Typ Mensch, der Schmerz als stimulierend emfindet. Dafür gibt es den Ausdruck „Lustschmerz“. Hier ist es so, dass die Schmerzen deine Lust noch mehr steigern. Das liegt daran, dass du sie in Verbindung mit Sex spürst – bewusst und gewollt. Das lässt den Körper den Schmerz anders wahrnehmen und in diesem Zusammenhang viele Endorphine ausschütten. Der Schmerz wirkt hier als eine Art „Verstärker“, was sogar zu einem rauschhaften Zustand führen kann. Das klingt doch schon besser, oder? 😉

Der Unterschied zwischen Schmerz und Schmerz

Möglicherweise bist du immer noch nicht überzeugt, dass Schmerz Lust bringen kann. Denn immerhin handelt es sich ja um SCHMERZEN…das Wort sagt es schon: Aua! 😀 Darum noch eine Erklärung, die ich dazu bei meiner Recherche zu diesem Thema gefunden habe:

Wir alle haben ein Schmerzgedächtnis. Grob erklärt funktioniert das so: Unser Gehirn verbindet Schmerzen mit Erfahrungen und bewertet dies im Zusammenhang mit einem Schmerzempfinden. Dadurch ist es in der Lage, Schmerzen zu vergleichen.

Ein Beispiel:
Du bist vielleicht einmal beim Fahrrad fahren gestürzt und hast dir Verstauchungen und Schürfwunden zugezogen. Dein Gehirn verbindet diese Schmerzen mit dem Unfall. Das war ein schlimmes, erschreckendes Ereignis für dich. Dieser Schmerz wird daher auch als eine negative und schmerzhafte Erfahrung abgespeichert.
Jetzt eine andere Situation: Du hast Sex mit deinem Partner. Er nimmt dich gerade von hinten, deine Lust ist groß. Dabei gibt er dir einen ordentlichen Klaps auf den Po. Sicherlich kommt es dabei auch zu Schmerzen, doch diese erfährst du in einer völlig anderen Situation, die von Lust – also etwas Schönem – geprägt ist. Dadurch kann die Bewertung deines Gehirns völlig anders als beim Fahrradsturz ausfallen. Und zu dem Ergebnis kommen: Der Klaps war geil. 😀

Was soll das jetzt für dein Schlafzimmer bedeuten? Es soll sagen, dass du Schmerzen erstens je nach Situation anders wahrnimmst und zweitens, dass sich dein Gehirn konditionieren lässt. Gehört der Klaps auf dem Po öfters zu deinem Liebesspiel, dann ruft dein Gehirn in dieser Situation die Erfahrungen von Sex, Lust, Erregung und Spaß auf – und nicht die von einem Fahrradunfall. Das ist so ähnlich wie der Hund, der beim Erklingen einer kleinen Glocke schon zu sabbern anfängt, weil er darauf trainiert ist, dass das Futter bedeutet. Du verstehst? 😉 😀

Aber…

Ein „Aber“ habe ich trotzdem noch für dich. Wenn du ein Mädchen bzw. eine Frau bist, dann könntest du jetzt denken: „Aber ich will nicht in dieser Rolle sein, dass der Mann mir Schmerzen zufügt. Das passt nicht ins Bild einer emanzipierten Frau (und ich hoffe doch mal, du siehst dich auch als emanzipiert – also gleichwertig und gleichberechtigt – an und nicht als Mensch zweiter Klasse hinter dem Mann).“

Verstehe ich total gut. Darum sehe es so: Für den Moment, in dem ihr in eurem Liebesspiel seid, machst du mit dir selbst eine Art Vertrag, der es ihm erlaubt, dich zu dominieren. Und der ist dir erlaubt, dich ihm und seiner Dominanz zu unterwerfen. Weil es DIR Lust bringt. Dieser Vertrag ist ein Geschenk an dich…vielleicht auch an ihn…aber in erster Linie an dich. Wenn der Gedanke an einen dominanten Mannes dir Lust bereitet, dann darfst du so egoistisch sein und dir diese Lust erfüllen. Und klingt das etwa nach einer „schwachen“ Frau für dich? Wohl kaum. 😉

Sei mutig und probiere dich aus

Natürlich gibt es Menschen, die mit Schmerz überhaupt nichts anfangen können und wollen. Das ist vollkommen okay. Wir haben alle unterschiedliche Vorlieben. 😀 Aber wenn dich der Gedanken an Schmerz und/oder Dominanz erregt…warum es nicht mal ausprobieren? Was kann passieren, außer dass du danach weißt, ob es tatsächlich etwas für dich ist? Und beim Schmerz kann man ja sanft anfangen. Es gibt so viele Möglichkeiten: Der Klaps auf dem Po, Kerzenwachs auf die Haut träufeln lassen, Ziehen an den Brustwarzen, Peitschen- oder Paddlehiebe, Klammern…und, und, und. Wenn du willst, findest du auch etwas. 🙂 Und im Zweifel vereinbare immer ein Safeword, damit der Partner weiß, wo deine Grenze zwischen Lust und Schmerz liegt.

Übrigens, ich selbst sehe mich nicht als Person, die durch Schmerz große Lust empfindet. Bei meinem Hauch von Grey letztens mit meinem Freund war der Schmerz erregend, aber Mittel zum Zweck. Bei mir ist es viel mehr die Dominanz des Mannes, die mir die Lust schenkt als der Schmerz an sich. Trotzdem war das auch für mich in dieser Situation eine tolle Erfahrung.

Wie ist es bei dir? Hast du schon Erfahrungen mit Lust und Schmerz gesammelt – und wenn ja, wie waren die? Oder würdest du es gerne einmal ausprobieren? Schreib mir doch einen Kommentar oder eine Nachricht, wie du das siehst. Und nimm gerne an der Umfrage auf meiner Blog-Startseite teil. Du findest die Umfrage rechts in der Navigation (PC/Notebook) oder in dem du einfach nach unten scrollst, bis sie auftaucht (Tablet/Smartphone). Ich freue mich, von dir zu hören. 🙂

Auch interessant: Mein Leben mit einem dominanten Mann

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2 Kommentare

  1. Peter Bongard

    Hey Lisa!
    Deinen Vergleich mit dem Fahrradsturz und den Klapps auf den Po kann ich gut nachvollziehen. Aber ich denke, noch positiver empfindet die Frau den Schmerz bei der Geburt ihres Kindes. Hier kann man wohl von einem „Glücksschmerz“ sprechen, der die Bindung zu ihrem Kind verstärkt. Diese großartige Erfahrung bleibt dem Mann verborgen. Die Frau ist eindeutig im Vorteil. Verstärkt hiernach der „Lustschmerz“ vielleicht auch die Bindung zu ihrem männlichen Partner? Wenn ja, dann wäre es für beide zum Vorteil.
    Danke für den Artikel und weiterhin viel Erfolg.
    Peter

    • Lisa@liebestollblog

      Hi Peter,
      ich kann da schlecht mitreden, da ich keine Mutter. 😀 Aber was ich gehört habe, ist eine natürliche Geburt äußerst schmerzhaft. Ob man das wirklich als Glücksschmerz beschreiben kann…also, das halte ich zumindest mal für fraglich. 😉

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