Erst vor kurzem habe ich einen Spruch gehört, den ich sehr passend fand…und der mich mit zu diesem Blog-Beitrag inspiriert hat. Er lautet: „Alles im Leben dreht sich um Sex, nur nicht der Sex. Der dreht sich um Macht.“ Ich finde, dass in diesem Spruch eine große Portion Wahrheit steckt. Ich finde sogar: Erst Machtspiele machen Sex richtig gut. Ich selbst genieße dieses Spiel am meisten, wenn ich mich der Macht des anderen unterwerfe. Wieso, warum und weshalb das alles? Mehr dazu in diesem Artikel. 🙂
Sex dreht sich um Macht
Wer meinen Blog schon ein bisschen länger liest, der weiß, welche Erfahrungen ich schon in Berlin und in meiner Beziehung mit Andre gemacht habe. Dabei bekomme ich hin und wieder schon mal solche Fragen gestellt wie: Warum lässt du das mit dir machen? Warum lässt du dich von ihm anpissen? Wieso lässt du dich von seinem Freund ficken? Fühlst du dich nichts wert?
Okay, das sind sicherlich Extrembeispiele und ich sage ja auch nicht, dass das etwas für jedermann ist. Aber die Antwort auf diese Fragen ist einfach: Weil ich es mit mir machen lassen will. Warum? Dazu gleich noch mehr. Doch eins sollte man nicht verwechseln: Das was im Bett passiert und was ich da mit mir machen lasse, ist etwas völlig anderes, als das, was sonst im Leben passiert…wie man mich da behandelt (oder wie ich da behandelt werden möchte) und was ich da mit mir machen lasse. Wieso das etwas anderes ist? Ich finde, das zeigt dieses Beispiel hier ganz gut:
Morgens am Frühstückstisch. Er befehlt seiner Frau: „Komm her!“ Passt das zu einer gleichberechtigten Partnerschaft? Wohl kaum.
Im Büro. Die Chefin sagt zum Angestellten: „Mach mit mir, was du willst.“ Klingt das nach einem Satz, wie er von einer Vorgesetzten gegenüber einem Mitarbeiter fallen sollte? Eher nicht.
Und jetzt stell dir das jeweilige Pärchen im Bett vor. Wenn er da zu ihr „Komm her!“ oder sie zu ihm „Mach mit mir, was du willst.“ sagt – klingt das immer noch so falsch? Oder sagt man in diesem Zusammenhang nicht eher: Klingt nach Spaß. 😉
Beide Sätze drücken ein Machtverhältnis aus. In der einen Situation wirkt es falsch oder unpassend, beim Sex hingegen passt es. Ist das nicht schizophren? Nein, das ist Sex. 😀
Sex ist Dominanz und Devotion
In meinem letzten Blog-Artikel habe ich darüber geschrieben, wie Andre mir ein Vibrator-Ei geschickt hat. Ich sollte es bei unserem Treffen „tragen“. Er hatte die Fernbedienung dazu und die Kontrolle oder die Macht über mich, es zum vibrieren zu bringen. Das ist nur ein Beispiel für mehrere Situationen, in denen ich mich seiner Dominanz unterwerfe.
Ich mag es, beim Sex die Kontrolle abzugeben. Ich mag es, nicht darüber nachzudenken, was ich als nächstes tun soll. Ich kann mich ganz dem Sex hingeben. Und ich mag es, sein Objekt der Begierde zu sein. Natürlich kann ich das auch sein, wenn es im Bett absolut gleichberechtigt zugeht. Er könnte sagen: „Wäre es für dich okay, wenn du für mich auf die Knie gehst? Ich hätte sehr Lust, dich von hinten zu nehmen.“ Oder er könnte sagen: „Los, hock dich vor mir auf die Knie.“ – und dann macht er. Ich muss ehrlich sagen: Geiler klingt für mich der zweite Satz. Ist aber natürlich Geschmackssache. 😉
Ich habe mal ein Interview mit einem Sexualforscher gelesen, der über das Dilemma sprach, dass Mann und Frau in der gesellschaftlichen Sicht gleichberechtigt sein sollten. Alles soll fair zugehen. Das finde ich auch absolut richtig. Nur wurde der Sex vor der Demokratie und der Gleichberechtigung erfunden. 😀 Sex besteht aus unterschiedlichen Machtverhältnissen. Der Mann schießt Sperma ab, die Frau empfängt es. Wenn er dich von hinten nimmt, dann haben Mann und Frau keine gleichwertige Position. Und wenn sie sein Ding in den Mund nimmt, dann ist er sich ihrer Macht spätestens dann bewusst, wenn sie etwas grob mit ihm umgeht. 😉 Dass sie sich dabei vielleicht trotzdem den Schwanz in den Rachen schieben lässt oder er ihren Kopf mit den Händen fixieren kann, um ihren Mund „zu ficken“, hat nur etwas damit zu tun, dass sie ihn lässt. Sie lässt sich auf das Machtspiel ein und begibt sie in die devote Rolle. Nicht weil sie in der Situation gar nicht anders kann, sondern weil sie es auch mitspielen will.
Warum haben Frauen sexuell erregende Vergewaltigungsfantasien?
Und das lustvolle Spiel mit der Macht hört ja da noch nicht auf. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass Frauen Vergewaltigungsfantasien haben. Ich habe keine Zahlen, wie viele Frauen das betrifft, aber ich finde, man hört inzwischen immer öfter davon, dass sich Frauen trauen, solche Fantasien zuzugeben. Und ich rede jetzt natürlich nur von Vergewaltigungsfantasien, die von den Frauen als sexuell erregend empfunden werden.
Dass eine Vergewaltigung furchtbar ist, ist hoffentlich jedem klar. Nie will ich sowas erleben müssen. Doch wie kann es dann trotzdem sein, dass Frauen solche Fantasien haben und sie sie erregend finden? Das Spiel mit der Macht spielt hier ebenfalls eine Rolle. Einerseits ist es eine totale Erniedrigung, die völlige Abgabe von Macht und Kontrolle in seiner vielleicht extremsten sexuellen Form. Dies kann – zumindest in der Fantasie – für Frauen erregend sein.
Anderseits gehen Forscher nun auch davon aus, dass solche Vergewaltigungsfantasien eine verkappte Triumphfantasie von Frauen sind: „Ich bin für die Männerwelt so attraktiv, dass sie gar nicht anders können. Sie müssen über mich herfallen.“ In diesem Gedanke gibt es sogar ein wechselndes Machtspiel: Die Frau ist in ihrer Attraktivität so mächtig, dass der Mann nicht anders kann. Was dazu führt, dass er sexuelle Macht über sie ausübt.
Als erregend empfundene Vergewaltigungsfantasien werden in der Sexualforschung mittlerweile auch so verstanden, dass es ein Verlangen der Frau ausdrückt, begehrt zu werden. Sicher in einer extremen, devoten Form, da die Männer dabei ihre Begierde nicht einfach durchs Anbieten ausdrücken, sondern sich die Frau gewaltsam nehmen. Aber dass man in Hinsicht auf Sex gerne begehrt wird, wird wohl kaum jemand abstreiten.
Ich bin es mir bewusst
Ich kann jeden verstehen, der nicht mit allem einverstanden ist, was ich im Bett mache oder mit mir machen lassen. Dass jemand sagt, dass das nicht in sein Weltbild passt…oder in sein Verständnis, wie man als Frau und Mann miteinander umgehen sollte. Das ist für mich okay. Doch ich habe für mich herausgefunden, dass es mir beim Sex viel Lust bringt, wenn ein Mann dominant ist und er eine gewisse Macht über mich ausübt. Und nur, weil ich zu etwas nicht „nein“ sage, heißt das nicht, dass ich es nicht kann. Ob du auch so tickst wie ich, das musst du selbst herausfinden. Und ich freue mich für dich, wenn du den Mut dazu hast. 🙂
Für wen das nichts ist – alles gut. Doch auch, wer für sich sagt, dass Sex gleichberechtigt sein muss, wird beim Sex nicht um das lustvolle Spiel mit der Macht herumkommen. Denn wenn sie auf ihm sitzt oder er oben ist auf ihr liegt…dann ist das keine gleichwertige Position. Dann ist da ein Machtunterschied. Vielleicht ist mir das einfach bewusster geworden über die letzten Wochen und Monate. Und weil es mir bewusst geworden ist, was mir daran gefällt, kann ich damit besser spielen und Lust in Situationen empfinden, die andere nicht gut finden. Ich weiß nur, dass Macht, Kontrolle, Dominanz und Devotion, Unterwürfigkeit…ja sogar Erniedrigungen ein Teil vom Sex sind – und Lust bringen können. 🙂
Und jetzt verrate mir: Wo stimmst du zu? Wo siehst du etwas völlig anders? Wie sind deine Erfahrungen mit Machtspielen beim Sex? Schreib mir gerne dazu einen Kommentar, hier unter dem Beitrag oder auf meinem Insta-Kanal. Und nimm gerne an der Umfrage auf meiner Blog-Startseite teil. Du findest die Umfrage rechts in der Navigation (PC/Notebook) oder in dem du einfach nach unten scrollst, bis sie auftaucht (Tablet/Smartphone). Ich bin gespannt, von dir zu hören. 🙂
Auch interessant: Mein Leben mit einem dominanten Mann
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Hi,
ich bin zufällig auf deinen großartigen Blog gestoßen und finde viel Inspiration. Kannst du mir noch ein paar Beispiele geben, wie du die Macht abgibst. Die Idee mit der Fernbedienung finde ich fantastisch. Ich wäre alleine nicht auf die Idee gekommen.
Ich suche nach Tipps, wie ich meinen sexuellen Radius immer weiter erweitern kann. Was sind für dich sexuelle Grenzbereiche?
Lustvolle Grüße
Anne
Hi Anne,
freut mich, dass dir mein Blog gefällt. 🙂 Bevorzugt gebe ich Macht ab, in dem ich ihm die Führung in die Hand gebe. Ich lasse ihn entscheiden, was passieren soll und wie es passieren soll. Ich lasse mich leiten und durch ihn korrigieren.
Macht oder Machtgefälle lässt sich physisch natürlich ausdrücken (seine Hand an deinem Hals, an den Haaren ziehen, dominierende Sexpositionen) – wie weit man da gehen möchte, muss jeder selbst schauen. Aber ein Machtgefälle kannst du auch gut im Kopf aufbauen. Das sind Dinge wie: Er hat die Kontrolle, ich spreche ihn mit „Herr“ oder einen anderen Namen an, er darf Dinge tun, die ich nicht tun darf usw.
Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Das Beispiel mit der Fernbedienung ist eines für den Kontrollverlust, den ich habe und die Kontrolle, die er bekommt. Ma kann da auch Sachen wie „du darfst dich nicht anfassen“, Fesselspiele (du kannst dich nicht/wenig bewegen) bis hin zu Atemkontrolle machen, was schon eine sehr extreme Form ist. Taste dich da vorsichtig ran und schaue, ob es dir Lust gibt oder nicht.
Meine Grenzbereiche liegen definitiv im Schmerz. Ich mag keine Schmerzen beim Sex. Auch Fesselspiel sind nicht so meins. Mich kickt der Kontrollverlust mehr im Kopf, heißt, ich gebe Kontrolle gerne freiwillig ab, ohne dabei auch tatsächlich physisch „hilflos“ sein zu wollen. Mir macht es mehr Spaß, mich freiwillig devot zu sein als dazu „gewzungen“ zu werden.
xoxoxo
Lisa