Im Porno gehört es quasi zum Standard: Am Ende des Clips spritzt der Mann ab – und das nicht selten ins Gesicht des Mädchens. Im Porno bekommt man schnell den Eindruck, kaum etwas könnte das Mädel geiler finden. Doch die Realität kann ganz anders aussehen. Wenn auch nicht bei mir.
Sperma ist so eine Sache. Einige Mädchen lieben es, andere finden es eklig. Dazwischen? Gibt es glaube ich nicht so viel. Zumindest hört man selten ein „Ja, ist okay, aber wenn nicht, dann auch okay“ wenn man sich mit einem Mädel über die wohl kostbarsten Milliliter, die ein Mann so zu bieten hat, unterhält. 😉 Ich kann auch jedes Mädchen verstehen, das Sperma eklig findet. Körperflüssigkeiten sind halt so eine Sache (auch wenn das meinem Empfinden nach neue eine der harmloseren ist…) und gegen Ekel kann man wenig tun. Wenn man so fühlt, fühlt man eben so.
„Eklig!“ – „Ich bin empört.“
Natürlich hört man das als Mann nicht so gerne. Auch das kann ich verstehen. Der Samenerguss oder – wenn wir mal etwas von Biounterricht-Begriffen weggehen – das Abspritzen ist nun mal ein Teil des männlichen Orgasmus. Das gehört dazu. Und muss ja irgendwo auch…hat ja seinen Sinn. Aber niemand hört gerne, dass jemand den eigenen Orgasmus eklig findet. Ich stelle mir das zumindest sehr unschön vor.
Und trotzdem: Es ist eben kein vom Sexgott vorgeschriebenes Gesetz, dass der Mann der Frau hinspritzen darf, wo er gerade möchte. Das Leben ist halt doch kein Pornofilm. Und Frauen können Sperma eklig finden. Darum meine Bitte: Haltet beim Sex immer Konsens. Natürlich ist es kurz vorm Höhepunkt mit der neuen Flamme auch etwas doof, zu fragen, ob man denn auch ins Gesicht oder in den Mund spritzen dürfte. Genauso wie sich auch vor dem Techtelmechtel nicht unbedingt die Gelegenheit ergibt, diskret danach zu fragen, wie denn so das Empfinden der Dame in Bezug auf Sperma ist. 😉 Darum: Wenn es sich um eine neue Bekanntschaft handelt, zu der man noch nicht zu intimeren Gesprächen in der Lage war, macht man nichts verkehrt, dann eben ins Kondom zu kommen. Und ich gehe mal davon aus, dass du verhütest. Und solltet ihr euch wirklich sicher seid, nicht verhüten zu wollen, dann gibt es zumindest Körperstellen auf denen Mann kommen kann, die weit genug vom Gesicht entfernt sind, um so den Ekelfaktor gering zu halten.
Übrigens, kleine Story am Rande: So sehr ich auch verstehe, dass Männer es uncool finden, wenn Frauen Sperma so gar nicht mögen: Was ist eure Erfahrung, liebe Mädels, wie sehr die Männer ihr eigenes Sperma mögen? Haben die es schon mal probiert? Mögen sie es, wenn eure vollgeklebte Haut ihre berührt? Haben sie kein Problem damit, euch einen Zungenkuss zu geben, nachdem ihr gerade ein paar Milliliter im Mund hattet? Oder euch beim Aufstehen ein paar Tropfen aus der Körpermitte auf den Boden laufen? Vielleicht ist es nur mein Eindruck…aber so begeistert sind die Herren von ihrem eigenen Stoff auch nicht unbedingt…wir sollen es aber lieben. 😀
Doch egal: Was mich aber angeht, so gehöre ich nicht zu den Mädchen, die sich vor Sperma ekeln. Ganz im Gegenteil sogar: Ich mag es.
Darum finde ich Sperma geil
Ich habe mich auch noch nie davor geekelt, selbst dann nicht, als ich noch kein Sperma selbst erlebt habe, aber schon in Pornos gesehen hatte, wo das am Ende des Sex denn angeblich landet. Denn Pornos habe ich bereits vor meinem ersten Mal gesehen. Und ich fand es nicht eklig, wenn der Mann da abspritze. Ich fand es heiß. So wie heute immer noch.
Wieso? Ich glaube, ich kann dafür gleich mehrere Gründe nennen:
Selbstbestätigung
Wenn der Mann kommt und abspritzt, dann ist das für mich ein Zeichen, dass ich gut war. Zwar weiß ich auch, dass ein Mann Sex toll finden kann, ohne am Ende abzuspritzen…doch es ist schon mein Wunsch, dass er kommt. Sperma ist für mich der sichere Beweis, dass er seinen Spaß hatte. Für mich ist das schlichtweg Selbstbestätigung. So egoistisch das auch klingen mag, aber so ist es…
Ein Kompliment
Gleichzeitig verstehe ich sein Kommen als ein Kompliment an mich. Es sagt mir: „Lisa, du warst gut. Du hast ihm gefallen. Das, was du da gemacht hast, gefiel ihm so gut, dass er kommen musste.“ So ungefähr kann man sich meine Denke da vorstellen. Im Grunde genommen geht das sogar so weit, dass ich für mich denke, dass ich seinen Orgasmus in der Hand habe. Und das ist eine ziemlich coole Macht, oder? 😉 Es kann beim Sex Momente geben, wo ich es als Herausforderung sehe, ihn jetzt zum Kommen zu bringen. Und wenn ich dann so „gut“ bin oder so viel „richtig“ mache, dass ich es schaffe und er abspritzt…ja, das sehe ich das schon als ein Kompliment für mich an. Und dieses Gefühl mag ich nicht nur, es macht mich an.
Feel it
Dieses Gefühl. Dieses Gefühl, wenn warmes Sperma deine Haut berührt. Wenn die Tropfen an dir herunterlaufen, sie über deine Haut kriechen. Für Frauen, die Sperma nicht mögen, ist wahrscheinlich schon diese Vorstellung alleine ein Ekelfaktor. Nicht für mich. Ich mag es. Ich bin nicht scheu und stelle mich nicht an, wenn es läuft, kleckert und klebt. Das ist für mich einfach ein Teil des Sex…es gehört dazu. Es stört mich nicht. Mal finde ich es lustig, mal unheimlich heiß, manchmal beachte/bemerke ich es gar nicht groß…je nach Stimmung und was gerade sonst noch passiert. Aber dieses Gefühl…ich mag es.
Und übrigens: Ja, als Frau kann man spüren, wenn der Mann in einem abspritzt. Man fühlt es nicht zwingend immer, doch man kann. Und unter den beiden vorher angesprochenen Gesichtspunkten kann ich dazu nur sagen: Es fühlt sich für mich sehr horny an. Sehr sehr horny (btw: Irgendwo glaube ich, dass Mutter Natur es so geregelt hat, dass es sich auch genauso anfühlen soll 😉 ).
Dominanz
Du weißt jetzt, dass ich Sperma mag. Was ich Positives damit in Verbindung bringe und dass mir das Gefühl, es auf oder in mir zu spüren, gefällt. Doch in den Mund? Oder ins Gesicht spritzen? Erklärt es auch, warum ich das mag? Vielleicht zum Teil, ja. Aber nicht ganz. Es kommt noch ein Faktor hinzu, den ich beim Sex sehr schätze: Das Spiel mit der Dominanz. Wenn ein Kerl einem Mädchen in den Mund oder ins Gesicht spritzt oder er zum Beispiel vor ihr steht, sie kniet und er kommt einfach auf ihr…dann hat das für mich etwas sehr Dominantes.
Und wie du inzwischen wahrscheinlich von mir weißt: Auch darauf stehe ich.
Dirty Mind
Und der letzte Punkt ist der Sex im Kopf: Wenn er mich vollspritzt…in die Muschi, in den Mund, auf den Arsch oder ins Gesicht…dann löst dieses Porno-mäßige bei mir im Kopf aus, dass ich mich „dirty“ oder „naughty“ fühle. Der Gedanke, gerade nicht das brave, höfliche und liebe Mädchen zu sein (das ich außerhalb vom Bett aber genauso gut sein kann), sondern gerade „schmutzige Sachen“ zu tun, gibt mir ebenfalls einen Kick. Das ist für mich der Sex im Kopf, von dem ich hier auf dem Blog ab und zu mal spreche und den ich auch wichtig finde.
Und der Geschmack?
Das sind die Gründe, warum ich nicht nur Sperma nicht eklig finde, sondern ich es mag. In mir und auf mir. Wundere dich also nicht, wenn ich in meinen erotischen Kurzgeschichten auf BestFans auch so ein Abspritzen-Finish schreibe. Das ist dann einfach mein „naughty mind“, der da aus mir spricht. 😉
Aber eins will ich zum Schluss noch ansprechen: Den Geschmack. Schmeckt Sperma gut? Nein. Es schmeckt aber auch nicht Scheiße…oder zumindest nur sehr selten (keine Ahnung, was da dann bei dem Kerl nicht stimmt 😉 ). Es geht halt. Aber ich mache es ja auch nicht wegen des guten Geschmacks. Es schmeckt dann halt, wie es schmeckt. In der Regel achte ich in dem Moment auch gar nicht so sehr darauf. Und eine wirklich zuverlässige Methode, wie es besser schmeckt, habe ich auch noch nicht gefunden. 😀
Jetzt, wo du weißt, wie ich über Sperma und das Abspritzen denke – wie sieht es bei dir aus? Tickst du ähnlich wie ich oder ganz anders? Hast du schon gute oder sehr schlechte Erfahrungen gemacht? Lass es mich gerne wissen und schreib hier einen Kommentar. 🙂
xoxoxo
Deine Lisa – your secret sexy girl next door
Ich bin ein „alter“ Mann (68) und finde diesen Artikel wirklich toll. Du beschreibst sehr fair und realistisch, was in einer Frau vorgehen kann, wenn es um das berühmte Abspritzen geht. Meine Generation wuchs mit Pornos auf welche irgendwie noch anders waren. Sie waren (auch) Ausdruck einer Lebenshaltung, irgendwie auch Protest (Hippies,,,) gegen die verklemmte Gesellschaft. Oralsex – gegenseitig – war in den Filmchen der 70er Jahre die Normalität, und meist begann der Mann damit, seine Partnerin mit der Zunge zu verwöhnen.. Und in dem sind wir – auch die Mädchen – aufgewachsen. Die Pille war noch nicht so einfach zu erhalten, da machte man halt die umgekehrte Variante – (nicht nur) zur Sicherheit :).
Und genau so wie Du das schreibst, eigentlich war das nicht eine Frage, davon, ob die Frau jetzt wirklich „spermageil“ war, es gehörte einfach dazu. Ich habe auch nie verstanden, wie Männer die Scheidenflüssigkeiten eklig finden konnten, aber dennoch erwarteten, dass ihre Partnerin ihren Erguss schluckte, Hier geht es doch um mehr, es war für mich immer der Höhepuntk einer innigen Liebe, sich auf diese Art zu lieben, Aber vielleicht bin ich für die heutige Zeit zu romantisch. Allerdings habe ich auch in sehr jungen Jahren eine Geliebte gehabt, welche praktisch nur auf mein Sperma scharf war, was mich natürlich auch wieder irritierte 🙂
Aber in einem muss ich Dir klar wiedersprechen – mindestens aus meiner Erfahrung: Praktisch immer haben wir uns am Ende innig geküsst, mit langen Zungenküssen, dieses einige Gefühl der Gemeinsamkeit war für mich fast wie – und oft auch – ein 2. Höhepunkt.
Meine Ehefrau weiss, dass ich das liebe, aber sie hat eben diesen „Ekel“, der vielleicht auch anerzogen wurde, also spritze ich halt auf ihre Brüste, sie liebst es da zuzusehen. Zum Glück liebe ich aber sie oral zu befriedigen, es ist so ein tolles Gefühl für einen Mann, wenn die geliebte Partnerin auf diese Weise immer wieder kommt, bis sie mich fast bittet, aufzuhören. Nie käme mir in den Sinn, ob das jetzt „schmeckt“, natürlich setze ich bei allem hier voraus, dass die Partner normale Intim-Hygiene pflegen.
Dieses Thema hat leider durch die heutigen – zu 99% stinklangweiligen und auch meist frauenverachtenden – Pornos eine absurde Dimension angenommen, und belastet wahrscheinlich viele Partnerschaften. Unnötig!