Leute mit Fetisch…das sind komische Leute. Die sind anders, nerdig, pervers, leben in ihrer eigenen Welt…und sind überhaupt einfach merkwürdig. Stimmt’s? Der eine oder andere denkt vielleicht so. Doch so ist es natürlich nicht. Auch wenn nur wenige Leute offen über ihren Fetisch sprechen, so ist es doch recht weit verbreitet. Angeblich hat jeder sechste Mensch einen. Trotzdem ist ein Fetisch in einer Beziehung oftmals ein Problem. Wie kann also ein Fetisch in einer Beziehung funktionieren?
Was gilt überhaupt als ein Fetisch? Im eigentlichen Sinne meint das Wort, dass ein Gegenstand der sexuellen Erregung und Befriedigung dient. Wobei „Gegenstand“ hier durchaus nicht wortwörtlich verstanden werden muss, sondern sich auf Körperteile, Kleidungsstücke, Utensilien, aber auch auf Materialien oder Situationen beziehen kann. Im Grunde wird heutzutage aber so ziemlich alles, was abseits der sexuellen Norm gesehen wird, als Fetisch bezeichnet.
Ist das noch Fetisch oder ist das schon normal?
Interessant wird es dann, wenn es darum geht, zu unterscheiden, was denn eigentlich schon „normal“ und was (noch) „unnormal“ ist? In einer Studie versuchten kanadische Forscher vor ein paar Jahren genau das herauszufinden. Sie stellten fest: Fast die Hälfte (45,6%) der über 1.000 Probanden zeigte sexuelle Neigungen, die über das Verständnis von „normal“ hinausgingen. Und ein Drittel von ihnen hatte seine Neigungen sogar schon ausgelebt.
Als sehr beliebte Praktiken stellten sich unter den Probanden der Voyeurismus (35%), der klassische Fetisch und Frotteurismus (meint das unbemerkte Reiben an anderen Personen zur eigenen sexuellen Luststeigerung) (26%) und der Masochismus (sexuelle Unterwürfigkeit) (19%) heraus.
Was die Forscher auch herausfanden: Männer neigen eher als Frauen zu sexuellen Praktiken, die als untypisch gelten. Und: Wen Masochismus erregt, hatte meist auch Interesse an anderen außergewöhnlichen Sexpraktiken. Dies wiederum galt vor allem für Frauen. Diese Gruppe unter den Probanden berichtete auch von einer hohen Zufriedenheit mit ihrem Sexleben. Ich glaube, es ist doch ganz gut, dass ich devote Züge habe… 😀
Die Studie zeigte auf jeden Fall, dass Sexpraktiken außerhalb der sogenannten gesellschaftlichen Norm anscheinend verbreiteter sind, als man annahm…so dass sich schon die Frage stellt: Ist das noch ein Fetisch oder ist das schon normal?
It turns me on!
Auf jeden Fall sind Fetische nicht nur ein Männerding – aber unter ihnen eben doch stärker verbreitet als bei Frauen. Doch welche der unter Männer verbreiteten Fetische empfinden Frauen als anziehend? Pegging? Fußfetisch? Cuckold? Natursekt? Frauenkleider tragen?
Natürlich kann man das so pauschal nicht sagen. Jeder Mensch tickt eben anders, auch in sexuellen Dingen. Ideal ist es natürlich, wenn man einen Fetisch gemeinsam teilt, doch genau danach zu suchen schränkt die potentielle Partnerauswahl sehr ein. Selten steht der Fetisch auch bei Tinder im Profil. 😉 Ich glaube daher, dass es eher möglich ist, einen Menschen mit einer passenden sexuellen Neigung zu finden, die das Ausleben des Fetisches ermöglicht. Stehe ich als Mann zum Beispiel auf Pegging, dann kann ich bei einer Frau, die im Bett gerne auch eine dominantere Rolle spielt, sicherlich eher dafür begeistern als eine, die devot ist und ein solcher Wunsch möglicherweise eher abturnt. Und eine Frau, die auch dominanter sein mag, ist sicherlich leichter zu finden als eine, die gezielt auf Pegging steht.
Natürlich gibt es auch Frauen, die es mögen, wenn Männer auf ihre Füße stehen…aber vermutlich sind das in der Gesamtzahl doch weniger als Männer, die Füße anmachen. Dennoch kann eine Frau, die dich liebt, einverstanden sein, wenn beim Sex mal ihre Füße im Mittelpunkt stehen…als Geschenk für ihren Partner, der das liebt.
Wie bei so vielen Dingen im Bett, ist es wichtig, miteinander zu kommunizieren. Beim ersten Date ist es, zugegeben, eher nicht so angebracht, zu erwähnen, dass das Mädchen auf Pinkelspiele stehen sollte, doch wenn es zwischen euch „vibet“, sollte das, was im Bett passiert, früher oder später ein Thema werden. Man kann sich da gut annähern, in dem man sich darüber austauscht, worauf man allgemein so steht…und sollte das zwischen euch grundsätzlich matchen, kann man einen Schritt weiter gehen und schauen, wie die Reaktion auf einzelne Praktiken ist. Schwierig wird es, finde ich, wenn ein Fetisch nie ein Thema ist und dann plötzlich die Bombe platzt und das Thema vom Himmel fällt oder man deswegen Fremdgegangen ist und es rauskommt. Das empfindet die andere Seite oft als verheimlichend und fühlt sich betrogen bzw. hintergangen. Und eher in den seltensten Fällen entwickelt sich ein Fetisch plötzlich über Nacht. Klar, hinter dem Schweigen steckt oftmals keine böse Absicht, sondern die Angst, den Partner zu verschrecken bzw. dass man wegen dem Fetisch verstoßen wird, den Partner vielleicht sogar verliert. Aber gerade deswegen finde ich, sollte man dieses Thema nicht auf die lange Bank schieben. Denn mal ehrlich: Ist man unzufrieden im Bett, weil man seinen Fetisch unterdrückt bzw. das Gefühl hat, ihn nicht ausleben zu dürfen, dann wirkt sich diese Unzufriedenheit meist auch irgendwann auf die Beziehung aus. Und das endet leider oftmals ebenfalls nicht gut.
Mit einem Fetisch umgehen
An erster Stelle sollte immer die Liebe zum Partner stehen. Und wenn man dann eben keine gemeinsame Neigung zu einem bestimmten Fetisch hat, so kann Liebe hier viel weiterhelfen.
Für mich bedeutet Liebe, einen Menschen toll zu finden, wie er ist. Mit all seinen Facetten. Liebe heißt aber nicht, dass man jede Einzelheit (z. B. einen Fetisch) am Partner toll finden muss, das Gesamtbild jedoch schon. Liebe sollte bedeuten, dass man versteht, dass Sex und damit der Fetisch für den Partner eine wichtige Rolle spielt. Sexualität ist ein Grundbedürfnis und will ausgelebt werden.
Liebe ich also einen Menschen, dann liebe ich ihn auch trotz des Fetischs. Und liebe ich, dann wünsche ich mir, dass der Partner glücklich ist. Eine praktische Lösung kann dabei sein, den Fetisch spielerisch in den Sex mit einzubinden. Teile ich die Neigung des Partners nicht, kann ich vielleicht trotzdem gut damit leben, wenn der Fetisch beim Sex eine (Neben-)Rolle spielt. Steht er auf Füße, kann eine Fußmassage, das Küssen der Füße oder auch das Abspritzen darauf eine Möglichkeit sein, mit der sie beim Sex gut leben kann.
Doch es gibt auch eine noch radikalere Methode, die bestimmt nicht für jedes Paar etwas ist, aber mit ausreichend Liebe und Verständnis gelebt werden kann: Wenn eine Seite den Fetisch wirklich nicht befriedigen möchte, kann man erlauben, dass der Partner sich dieses Erlebnis bei jemand anderen holt. Da es mit Wissen und Zustimmung des Partners stattfindet, ist das kein Fremdgehen. Sicher stellt das für eine Partnerschaft einen mutigen Schritt dar, doch wenn ich einen Menschen liebe, ihm aber seine dringenden sexuellen Wünsche nicht erfüllen kann und will, dann kann ich ihm die Erfahrung außerhalb der Beziehung schenken. Ich bin davon überzeugt, dass eine starke Partnerschaft, in der viel Liebe herrscht, das auch aushält…ja, vielleicht sogar noch harmonischer und vertrauensvoller machen kann.
Hingegen ohne Erlaubnis seines Partners seinen Fetisch außerhalb der Beziehung zu befriedigen, kann zwar durchaus als Schutz und gut gemeint sein, ist aber trotzdem Fremdgehen. Und Fremdgehen ist immer ein Risiko. Ich glaube, dass es da bessere Lösungen gibt. Man muss sie nur gemeinsam in der Partnerschaft finden.
Hast du schon Erfahrungen mit dem Umgang mit einem Fetisch in einer Beziehung gemacht? Oder stehst du selbst vor dem Problem, dass du deinen Fetisch nicht in der Beziehung ausleben kannst? Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar, entweder hier, auf Instagram oder Twitter. 🙂
xoxoxo
Deine Lisa – your secret sexy girl next door
Hier geht es zu BestFans
Hier geht es zu Patreon
Hier geht es zum Liebestoll-Fashion-Shop
Hier geht es zu Instagram
Hier geht es zu Twitter
Hier geht es zu meinem Tasty Slips-Shop