Aus der Sicht einer Frau sind Rape-Fantasien vermutlich mit die tabuisiertesten Sexfantasien, die es gibt. Ist doch schließlich eine Vergewaltigung eine der schlimmsten sexuellen Gewaltverbrechen, die man (nicht nur, aber gerade) als Mädchen oder Frau erfahren kann. Und doch gibt es sie, die Frauen, die diese verbotenen Fantasien haben und sie erregend finden. Doch wie kommt das?
Verbotene Dinge gelten gemeinhin als besonders reizvoll. Und unter den Sexfantasien ist der Rape in der Opferrolle vermutlich als „verboten“ dazuzuzählen. Ich finde aber nicht, dass der Reiz des Verbotenen ein ausreichender Ansatz ist, um zu erklären, warum eine Frau eine Vergewaltigungsfantasie als sexuell erregend finden könnte. Da scheint mehr dahinterzustecken.
Zumal Rape-Fantasien gar nicht einmal so selten sind, wie man denken könnte. Zwar liest und hört man darüber nicht viel, was sehr wahrscheinlich daran liegen könnte, dass die gesellschaftliche Anerkennung einer solchen sexuellen Fantasie nicht sehr hoch sein dürfte, doch schaut man sich ein bisschen im Netz um, findet man darauf ein paar Hinweise. Auf Wikipedia heißt es zum Thema „Sexualpräferenz“ beispielsweise, dass zwischen 31% und 57% der Frauen schon einmal eine sexuelle Fantasie hatten, in der sie zum Sex gezwungen wurden. Das entspricht also immerhin jeder dritten bis jeder zweiten Frau.
Die Lust an der sexuellen Unterwerfung
Ich bin bekanntermaßen keine Wissenschaftlerin und auch keine Psychologin. Dafür aber selbst mit einer devoten Neigung „beschenkt“. 😉 Ich kann von mir selbst sagen, dass ich im Leben definitiv nie vergewaltigt werden will. Sex muss immer als Konsens stattfinden…was aber eben nicht ausschließt, dass es auch mal rauer zugeht und er „Gewalt“ (Schläge, auf den Boden drücken, festhalten etc.) anwendet. Denn auch das kann Konsens sein. Wo da genau die Grenze liegt, ist und bleibt individuell.
Mir geht es hier um einen anderen Aspekt: Die Dominanz. Als jemand, der es selbst gerne mag, einen dominanten Partner im Bett zu haben, weiß ich, dass die Devotion bzw. sexuelle Unterwerfung sehr reizvoll sein kann. Im BDSM ist eine solche Praxis in meinen Augen durchaus akzeptiert. Die Rape-Fantasie setzt für mich da aber nochmal einen drauf, denn die sexuelle Unterwerfung kommt hier in Folge von Hilflosigkeit und dem Ausgeliefert sein gegenüber dem oder die Täter, die eben nicht in einem Konsens begründet ist wie beim BDSM. Es ist daher vielleicht die extremste Form der sexuellen Unterwerfung. Und ja, extreme Dinge können sexuell sehr reizvoll sein.
Ein weiterer Punkt, der aus Sicht einer (devot veranlagten) Frau bei einer Rape-Fantasie erregend sein kann, ist es, darauf reduziert zu werden, ein sexuelles Objekt männlicher Lust zu sein. Also genau das, was man in der Realität nicht sein will – zumindest nicht unfreiwillig und nicht in jeder Situation. Denn grundsätzlich ist es ja durchaus ein schöner Gedanke, sexuelle Lust auszulösen. Was in der Praxis, wenn es ungewollt passiert, als schlimm, störend und eklig empfunden werden kann, kann sich so in der sicheren Umgebung einer Fantasie aber durchaus als erregend herausstellen.
Gewalt und Schmerz bleiben außen vor
Was aber, glaube ich, bei der Diskussion über Rape-Fantasien oft außen vor bleibt, ist der Punkt, dass die Gewalt und der Schmerz weniger im Mittelpunkt der sexuellen Fantasie stehen, ja, gerne auch verdrängt wird. Das ist zumindest das Gefühl, wenn ich mal was von Mädchen, die solche Fantasien habe, lese. Ihnen geht es nicht darum, den Schmerz eines Schlages oder das gewaltsame Eindringen zu durchleben, sondern darum, sich in einer hilflosen Situation zu befinden, in der sie sich der männlichen Lust ergeben müssen. Dieses Gefühl, so behandelt zu werden, ist das, was in vielen Fällen Lust hervorruft.
Ich würde fast sogar schon so weit gehen, zu sagen, dass man in solchen Fällen von einer „romantisierten“ Darstellung einer Vergewaltigung sprechen kann. Das klingt äußerst paradox…und auch irgendwie falsch…aber in meinen Augen trifft es das. Wenn ich mir vorstellen, von einer Gruppe Männern hilflos und nach deren Willen benutzt zu werden, dann kommt die sexuelle Erregung daraus, im Mittelpunkt der männlichen Lust zu stehen, ihr Objekt der Begierde zu sein und nicht daraus, blaue Flecken (oder Schlimmeres) zu bekommen und durch den Vorgang an sich traumatisiert zu werden.
Wenn ich höre, dass ein Drittel bis die Hälfte aller Frauen Rape-Fantasien haben, dann bin ich überzeugt davon, dass sich in der Mehrheit der Köpfe diese romantisierte Form der Vergewaltigung abspielt.
Der feine Unterschied zwischen Realität und Fantasie
Wenn man nun hört, dass ein Mädchen oder eine Frau davon spricht oder darüber schreibt, Rape-Fantasien zu haben, dann kommt einen schon fast reflexartig der Gedanke, was mit dem Mädchen nicht stimmt? Psychisch einen Knacks vielleicht, hm?
Man sollte in solchen Fällen aber doch bitte beachten, dass Fantasien nur eine Projektion sind, die die Realität eben oftmals abweichend darstellen, so wie man es braucht, um sexuelle Lust zu empfinden. Diese Projektion kann mit dem tatsächlichen Ablauf einer Vergewaltigung in der Realität wenig zu tun haben. Sie kann sehr darauf reduziert sein, das heraus zu kitzeln, was man irgendwo doch als sexuelle Neigung in sich trägt oder es werden Dinge schlicht ausgeblendet – siehe wieder meine angesprochene „Romantisierung“.
Aus diesem Grund finde ich, dass man mit einer Vorverurteilung wie „mit der stimmt was nicht“ vorsichtig sein sollte. Mehr Offenheit diesem Thema gegenüber hilft, diese Fantasien und was dahintersteckt, besser verstehen zu können. Vor allem aber sollte man sich bewusst sein, dass eine Rape-Fantasie keinesfalls damit gleichgesetzt werden kann, dass die Person das auch in der Realität erleben will. Das wäre eine fatale Interpretation und viel zu einfach gedacht. Ich bin mir sicher, dass nahezu jeder Mensch Fantasien hat, die er in seinem Kopf, in dieser sicheren Umgebung, sexuell reizvoll findet und sie trotzdem nie in der Realität umsetzen würde.
Ausleben unmöglich?
Das Thema „Ausleben“ spielt, so denke ich, daher für die wenigsten Mädchen und Frauen eine echte Rolle in ihrem Leben. Und doch…gibt es gewisse Möglichkeiten. Dies können Pornos sein, die Vergewaltigungen darstellen. Jedoch ist es hier sehr wichtig, dass man auf eine seriöse Quelle achtet, denn wohl niemand will ungewollt sexualisierte Gewalt an Menschen fördern, indem man Bilder einer echten Tat unterstützt. Auch kann man Rollenspiele spielen, was ebenfalls eine Form der „sicheren Umgebung“ ist, bei der man aber eben ein Stückchen näher an der Realität ist. Und eine dritte Möglichkeit, die ich zum Beispiel auf Twitter schon mal sehe, ist darüber zu schreiben. Also die Fantasien in kleinen oder größeren Texten zu verfassen, öffentlich zu teilen und sich mit Leuten auszutauschen, die ähnliche Fantasien haben.
Wie denkst du über das Thema Rape-Fantasien? Hast du vielleicht auch schon selbst Erfahrungen damit gemacht? Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar, entweder hier, auf Instagram oder Twitter. 🙂
xoxoxo
Deine Lisa – your secret sexy girl next door
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Ich denke du hast alles zu dem interessanten Thema geschrieben und es von allen Seiten intensiv und detailliert beleuchtet. Wie damit umzugehen ist, wie diese Phantasien ausgelebt werden können wenn das gewünscht ist. Ich weis aus Erfahrung das das gewünscht ist und Beiden erotische, intensive Momente gebracht hat. Hier noch angemerkt das eine Person der Vergewaltiger ist und es muss klar sein das auch das nur eine Rolle in einem Spiel ist. Mehr fällt mir auch nicht mehr dazu ein.
Gut geschrieben von dir wobei auch ich kein Psychologe bin.
Gefährlich ist nur wenn du schreibst das 1/3 bis zu 50 % der Frauen diese Phantasien haben. Einige Männer können mit solchen Informationen nicht umgehen.
Du kennst diesen Typus den ich meine vermutlich. Andererseits auch den Mund verbieten lassen geht auch nicht.