Wie du ganz leicht über Sex reden kannst

über Sex reden

Sex? Ah, eher ein unangenehmes Thema. Lass uns doch lieber über Krankheiten reden oder wie schlimm es letztes Mal beim Zahnarzt war. Das ist irgendwie einfacher. Doch warum ist das so? Und kann man da nicht etwas machen, dass es einem leichter fällt, über Sex zu reden?

Mit der besten Freundin zum Beispiel…da klappt das mit dem „über Sex reden“ ganz gut. Oder mit diesem Online-Flirt neulich…naja, da hat man sich halt ein bisschen über Vorlieben ausgetauscht. War schon nice. Aber mit dem eigenen Partner über Sex reden? Über das, was man mag…oder…nicht mag…oder sogar mal ausprobieren möchte? Obwohl doch schon seit Jahren zusammen ist? Unangenehm…wirklich unangenehm.

Warum Menschen nicht gerne über Sex reden

„Darüber redet man nicht.“ Das ist ein sehr einprägsamer Satz. Selbst wenn man der Meinung ist, dass er falsch ist, richtet man sich doch danach. Weil der oder die andere ja es vielleicht genauso sieht. Oder weil man auch vorher nie darüber geredet hat?

Ich selbst rede gerne über Sex (doch bevor mein Postfach auf Instagram oder Twitter gleich wieder vollläuft: Im Rahmen einer Unterhaltung, nicht in Form eines Fragenkatalogs oder eines Verhörs 😉 ) und ich finde, mir fällt es auch recht leicht. Doch ich bekomme natürlich mit, dass das nicht bei jedem Menschen so ist. Wobei es meiner Beobachtung nach kurioserweise so ist, dass es vielen Leuten gerade mit sehr vertrauten Personen, zum Beispiel dem/der Partner:in, schwerfällt, offen über Sex zu sprechen – mit neuen/lockeren Bekanntschaften – zum Beispiel online – fällt es dagegen viel leichter.

Ich glaube ja, dass das viel mit Angst zu tun hat. Angst vor Zurückweisung. Sex ist eine normale und natürliche Sache, jedoch auch sehr intim. Sich da zu öffnen und einen Einblick in die eigene Lust zu gewähren, ist sehr privat. Man möchte da nicht hören, dass jemand einen für komisch, pervers oder abartig hält, nein sagt – oder einen sonst wie zurückweist. Insbesondere nicht der/die eigene Partner:in. Bei einer Online-Bekanntschaft (und eben auch oft bei einem Freund oder eine Freundin) traut man sich hingegen mehr. Natürlich will man hier auch nicht zurückgewiesen werden. Aber hey…das ist nur irgendwer aus dem Internet…irgendein Chat, den ich einfach schließe, löschen kann – und schon ist der vergessen. Und bei dem Freund oder der Freundin: Klar, das ist auch eine vertraute Person…aber eben nicht der/die Partner:in. Nicht die Person, mit der ich morgens am Frühstückstisch sitze, am Wochenende die Schwiegereltern besuche, das gemeinsame Kind habe und abends mit ins Bett gehe. Das ist schon was anderes. Der Freund oder die Freundin ist meistens doch immer auf meiner Seite und für mich da. Der/die Partner:in aber ist WIRKLICH immer da. Das ist nicht nur die Person, mit der ich drüber quatsche, sondern auch die, mit der ich „es“ mache. Und dann wird es eben doch schon mal unangenehm, wenn man nach neun Jahren Beziehung mal vorschlägt, dass man gerne mal nen Partnertausch hätte oder Analsex ausprobieren würde.

Was uns also hemmt, frei über Sex zu sprechen, sind Angst vor Zurückweisung, Hemmungen und das Gefühl von Peinlichkeit, über die eigene Lust zu reden (womöglich auch aufgrund von Erziehung oder familiärer/gesellschaftlicher Prägung), mangelnde Ausdrucksfähigkeiten, eingespielte Routinen und/oder auch die Sorgen vor den Konsequenzen.

Warum Menschen gerne über Sex reden

Doch es gibt da ja auch noch die andere Seite. Es gibt Momente, in denen wir gerne über Sex reden. Oder eine Zeit, in der wir es tun. Nämlich meistens in der Kennenlernphase einer Beziehung. Beim ersten Date ist es vielleicht noch etwas unangebracht, abzuchecken, ob die eigenen Vorlieben denn auch alle bei der oder dem Auserwählten untergebracht werden können. Aber mit der Zeit…oder nach dem ersten Sex…dann kommen solche Themen doch meistens auf dem Tisch, oder? Und komischerweise ist das dann total spannend und aufregend, sich über solch ein Thema auszutauschen. Oder wie ist das mit einer Person, mit der man nur online heiß chattet? Oder mit einer Person, bei der klar ist, dass man sich nur zum Spaß haben treffen möchte? Fühlt sich das da nicht meistens auch ganz leicht an, über Sex zu reden?

Es ist also keinesfalls so, dass Sex immer ein unangenehmes Thema wäre. Ganz im Gegenteil. Es sollte auch keinesfalls schwer fallen, über eine Sache zu reden, mit der so viele schöne Gefühle verbunden sind. Trotzdem ist das in einer Beziehung manchmal ein schwieriges Thema.

Neugierig und offen bleiben

Wie rettet man sich aber nun diese Begeisterung aus der Kennenlernphase in den Beziehungsalltag? Wie kann es dann doch klappen, auch nach zehn Jahren vorschlagen zu können, über einen Partnertausch nachzudenken, ohne sich gleich gegenüber dem/r Partner:in des Todes zu schämen? Meine Gedanken dazu sind folgende:

  • Gleich zu gleich: Es gibt Menschen, die reden gerne und viel über Sex. Und es gibt welche, die tun es nicht. Welcher Typ Mensch bist du? Und welcher Typ passt am besten zu dir? Womit würdest du dich wohl fühlen und was wünscht du dir, um deine eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können? Es gibt Dinge in einer Beziehung, bei denen es gut ist, wenn man gleich tickt und welche, wo es interessant sein kann, unterschiedlich zu ticken. Bei diesem Thema denke ich aber, dass es hilfreicher ist, sich jemanden zu suchen, der/die hier gleich tickt, um sich wohl zu fühlen.
  • Nie aufhören: Ein wichtiger Schlüssel, um auch nach Jahren in einer Beziehung noch gut über Sex reden zu können, ist, nie damit aufzuhören. Heißt: Auch nach der spannenden Kennenlernphase, in der man alles vom anderen wissen will, sollte man nicht aufhören, über Sex zu reden. Selbst wenn man denkt, ganz genau zu wissen, welchen Knopf man wo sexuell beim anderen drücken muss, sollte man nicht damit aufhören. Wünsche können sich entwickeln. Was man anfangs vor lauter Verliebtheit gar nicht vermisst hat, vermisst man irgendwann aber vielleicht doch. Oder vielleicht will man zu Beginn doch nicht gleich mit allen Türen ins Haus fallen. Reden ist die Basis, um eine Kommunikation offen zu halten. Gerade auch bei einem Thema wie Sex. Und es sollte auch nicht schwer fallen, das „über Sex reden“ in einer Beziehung am Leben zu halten. Zum Beispiel über ehrlich gemeinte Komplimente. Wer hört nicht vom Partner bzw. der Partnerin gerne, dass der Sex gerade toll war, er oder sie dies oder jenes einfach toll macht oder sich dieses oder jenes dieses Mal besonders toll angefühlt hat? Da geht einem doch das Herz auf. 😀 Und schon ist man im Thema.
  • Neugierig bleiben: Worauf steht die andere Person? Mag er oder sie dies oder jenes lieber? Und wie fühlt sich dies oder das wohl an? Ist Neugierde nicht was Schönes? Die Lust auf neue Erfahrungen? Warum sollte man z. B. mit 47 sagen: Ach, mit 25 hätte ich das noch probiert, jetzt will ich aber nicht mehr. Warum? Neugierig zu sein heißt nicht, alles gut finden zu müssen. Oder allem zustimmen zu müssen. Neugierig zu sein bedeutet für mich, aufgeschlossen und offen zu sein. Und das bedeutet, bei einem Vorschlag wie meinetwegen Partnertausch nicht gleich loszubügeln, ob der oder die Andere denn bescheuert ist? Selbst wenn ich das nicht machen möchte, kann ich mir die Neugierde bewahren, rausfinden zu wollen, woher der Wunsch kommt? Was vermisst mein/e Partner:in? Was verspricht er oder sie sich davon? Was hat den Wunsch ausgelöst…oder war er schon immer da? Vielleicht lässt sich ja ein Kompromiss finden, der beiden Spaß macht.

Wenn man über Sex spricht, geht es nicht darum, dass man automatisch irgendwelche Wünsche erfüllen muss. Es gibt darum, ohne Angst sehr intime Dinge ansprechen zu können. Mit einer Person, die einem so nahesteht, wie keine andere. Ist es nicht ein tolles Gefühl, zu wissen, dass man mit seinem liebsten Menschen über alles in dieser Hinsicht reden kann?

Es geht darum, sich den Spaß zu bewahren, über Sex zu reden. So wie man vielleicht in der Angangsphase der Partnerschaft Spaß dabei empfunden hat. Es geht darum, weiter ein aufregendes Kribbeln in der Magengegend zu verspüren, wenn man mit ihm oder sie über Sex redet. Und nicht Angst vor Verurteilung. Dass es unterschiedliche Phase einer Beziehung gibt, ist klar. Und nicht in jeder Phase, nicht in jeden Moment passt ein solches Gespräch. Aber grundsätzlich sollte es in einer gesunden Beziehung kein Problem sein, über Sex, Wünsche und Vorlieben zu sprechen – auch nicht nach einer langen Zeit des Zusammenseins.

Oder siehst du das anders? Hast du andere Erfahrungen mit dem Thema gemacht…oder selbst hilfreiche Tipps, wie man gut über Sex reden kann? Dann melde dich gerne bei mir, hier mit einem Kommentar oder über Social Media. Lass uns drüber reden. 😉

xoxoxo

Deine Lisa – your secret sexy girl next door

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